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 Kommentar der Kirchenväter und Luisa Piccarreta 
zu zentralen Stellen der Evangelien,
 

Lukas 12, 32-34Luisa Piccarreta
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Lukas 12:32-34 Teil 4

Fürchte dich nicht, du kleine Herde; denn es hat eurem Vater gefallen, euch das Reich zu geben. Verkauft, was ihr habt, und gebt davon Almosen. Verschafft euch Beutel, die nicht veralten, einen unvergänglichen Schatz im Himmel, an den kein Dieb herankommt und den keine Motte zerstört. Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz.

 

Catena Aurea – Hl. Thomas von Aquin. Eine fortlaufende, ganz aus den Stellen der Kirchenväter und Kirchen-Schriftsteller bestehende Auslegung der vier Evangelien.

Nachdem der Herr die Sorge um das Zeitliche von den Herzen der Jünger abgewendet hatte[1], entfernt er von ihnen die Furcht, woher die überflüssige Sorge kommt, indem er sagt: Fürchtet euch nicht, kleine Herde. Kleine Herde nennt der Herr die[2], welche seine Jünger werden wollen, entweder weil die Heiligen in dieser Welt klein scheinen wegen der freiwilligen Armut, oder weil sie von der Zahl der Engel übertroffen werden, welche auf unvergleichliche Weise über das Unsrige erhaben sind. — Auch nennt der Herr kleine Herde die Zahl der Auserwählten[3], entweder im Vergleiche zur größeren Zahl der Verworfenen, oder vielmehr wegen der Unterwürfigkeit der Demut.

Warum sie sich aber nicht fürchten sollen[4], zeigt er mit den Worten: Denn es hat euerm Vater gefallen, euch das Reich zu geben, gleich als wollte er sagen: Wie sollte der, welcher so Kostbares verleiht, gegen uns nicht milde sein wollen? Denn obschon diese Herde klein ist, sowohl an Natur, als Zahl wie Ruhm: so verlieh doch die Güte des Vaters auch dieser kleinen Herde das Los der himmlischen Geister, nämlich das Himmelreich. Damit ihr also das Himmelreich besitzet, verachtet die irdischen Schätze.


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Band 33, 11. März 1934Luisa Piccarreta
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AUS DEN SCHRIFTEN VON LUISA PICCARRETA

Band 33, 11. März 1934

Wer also nicht in unserem Willen lebt, ist unser Kreuz, er hindert unseren Schritt, bindet Uns die Arme und reißt unsere schönsten Werke nieder, und Ich, der Ich das WORT bin, muss schweigen! Nun sollst du wissen, dass die Seele im Stand der Gnade der Tempel Gottes ist. Wenn jedoch die Seele in unserem Willen lebt, macht sich Gott selbst zum Tempel der Seele. Wie groß ist doch der Unterschied zwischen dem ersten, der Seele als Tempel Gottes und dem letzteren, Gott als Tempel der Seele! Der erste ist ein Tempel, der Gefahren und Feinden ausgesetzt, sowie Leidenschaften unterworfen ist. Oftmals findet sich unser Höchstes Sein in diesen Tempeln wie in steinernen Tempeln, um die sich niemand kümmert und die nicht angemessen geliebt werden. Die kleine Lampe ihrer ständigen Liebe, welche die Seele als Huldigung für ihren Gott haben sollte, der in ihr wohnt, verlöscht ohne das reine Öl. Und wenn sie, was nie geschehen möge, je in schwere Sünde fällt, stürzt unser Tempel ein und wird von Dieben in Beschlag genommen, von unseren und ihren Feinden, die ihn profanieren und verunstalten.

Der zweite Tempel, d.h. Gott als Tempel der Seele, ist keinen Gefahren ausgesetzt. Die Feinde können sich nicht nähern, und die Leidenschaften verlieren ihre Kraft. Die Seele ist in diesem unserem Göttlichen Tempel wie die kleine Hostie, die ihren Jesus in sich konsekriert bewahrt. Mit der unverlierbaren Liebe, die sie schöpft, empfängt und von der sie gespeist wird, bildet sie die kleine lebendige Lampe, die immer brennt, ohne je zu verlöschen. Dieser unser Tempel nimmt seinen königlichen Platz ein, sein Wille wird erfüllt, und er ist unsere Herrlichkeit und unser Triumph. Was tut nun die kleine Hostie (die Seele) in diesem unserem Tempel? Sie betet, liebt und lebt vom Göttlichen Willen. Sie ersetzt meine Menschheit auf Erden, nimmt meinen Platz des Leidens ein und ruft die ganze Armee unserer Werke, dass sie unser Gefolge bilden. Schöpfung und Erlösung besitzt sie als ihr Eigentum und handelt als Kommandantin darüber: bald stellt sie diese wie eine Armee um Uns auf, im Akt des Gebetes und der Anbetung, bald als Heer im Akt, Uns zu lieben und zu verherrlichen. Doch tut sie immer als erste das, von dem sie wünscht, dass unsere Werke [es] tun, und endet stets mit ihrem kleinen, Uns so wohlgefälligen Refrain, ‚Dein Wille werde erkannt, geliebt und regiere und herrsche auf der ganzen Welt.’ So gehen alle Sehnsüchte, Seufzer, Interessen, Sorgen und Gebete dieser kleinen Hostie, die in unserem Göttlichen Tempel lebt, dahin, dass unser Fiat alle umfasse, alle Übel der Geschöpfe beiseite stelle, und mit seinem allmächtigen Hauch sich in den Herzen aller den Platz schaffe, um sich zum Leben eines jeden Menschen zu machen.

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