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Jesus trennt sich von seiner Mutter und macht sich auf den Weg zum Abendmahlsaal

Erwägungen und praktische Übungen.

Jesus trennt sich mit aller Bereitwilligkeit von seiner Mutter, mag auch sein zartfühlendes Herz bluten. – Sind wir ebenso bereit, auch den rechtmäßigsten und heiligsten Übungen zu entsagen, wenn es gilt, die göttlichen Ratschlüsse zu vollziehen?  Erforschen wir besonders unser Gewissen hinsichtlich der Fälle, in denen Gott uns seine fühlbare Gegenwart oder die fühlbare Andacht entzieht.

 

Als Jesus seinen letzten Gang antrat, tat er es nicht zwecklos.  Er verherrlichte damit seinen Vater und flehte um das Heil der Seelen. – Auch in unsere Schritte müssen wir stets dieselben Absichten hineinlegen, die Jesus hegte, d.h. uns zur Verherrlichung des Vaters und zum Wohle der Seelen zum Opfer bringen.  Wir sollen außerdem im Geiste noch unsere Schritte in die Jesu hineinlegen.  Da Jesus sie nicht zwecklos tat, sondern in seine Schritte auch die aller Menschen hineinlegte, sühnte er auf die Weise alle bösen Schritte.   So gab er dem Vater die gebührende Verherrlichung und allen bösen Schritten der Menschen jene Bewegung, die sie zum Guten hinlenkt.  Lasst auch unsere Schritte mit den Seinigen vereinigen und dabei dieselben Absichten haben wie Jesus.

Schreiten wir auf der Straße dahin, bescheiden und eingezogen, um andern zur Erbauung zu dienen? Während Jesus in seiner Betrübnis auf dem Wege war, richtete er von Zeit zu Zeit ein Wort an seine Apostel, indem er von seinen bevorstehenden Leiden sprach.  Was ist der Gegenstand unserer Unterhaltung?  Bietet sich Gelegenheit, in der Unterredung vom Leiden des Erlösers zu sprechen, tun wir es dann?

Als Jesus die Apostel traurig und mutlos erblickte, suchte er sie zu trösten. – Haben wir bei unseren Gesprächen die Meinung, sie auf Jesus hinzulenken?  Sind wir darauf bedacht, sie im Willen Gottes zu führen, um auch andern den Geist Jesu Christi einzuflößen? – Jesus begibt sich zum Abendmahlsaal.  So müssen auch wir unsere Gedanken, unsere Neigungen, unsere Akte im Herzen Jesu verschließen, wenn wir tätig sind.  Auf diese Weise werden unsere Handlungen göttliches Gepräge annehmen.  Da es jedoch schwierig, ja unmöglich ist, den Geist beständig auf Gott zu lenken und ununterbrochen unsere Handlungen in Jesus hineinzulegen, soll man das Schwierige und Unmögliche durch die gute Meinung des Willens ersetzen.  Die Seele wird dann Jesus so wohlgefällig, daß er sich gewissermaßen zur Schildwache eines jeden ihrer Gedanken, ihrer Worte, aller ihrer Regungen und Bewegungen macht, sie wie eine Ehrengarde ausstellt und sie mit großer Liebe als Frucht des guten Willens eines Geschöpfes betrachtet.

Wenn die Seele sich in Jesus ergießt und ihre Akte mit den seinigen vereinigt, dann fühlt er sich so innig zu ihr hingezogen, daß er mit ihr das tut, was sie tut, und das Wirken des Geschöpfes gleichsam in göttliches Wirken verwandelt.  All das ist die Wirkung der Güte Gottes, der allem Rechnung trägt und alles belohnt, auch den geringfügigsten Akt, wenn er im Willen Gottes geschieht.  So wird verhütet, daß auch nur ein einziger menschlicher Akt für die Ewigkeit verloren geht.

Jesus, mein Leben und mein Alles!  Mögen deine Schritte die meinigen leiten! Während meine Füße auf der Erde dahin schreiten, mache, daß meine Gedanken im Himmel sind.

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